Ludwig-Donau-Main-Kanal

Der alten LDM-KanalDer Ludwigskanal, oder Ludwig-Donau-Main-Kanal wie er offiziell heißt, wird in Burgthann und Umgebung einfach nur „Der Alte Kanal” genannt. Ein romantisches Relikt, übrig geblieben aus Zeiten der Industrialisierung, heute aber wichtiger Bestandteil der Naherholung. Es nutzen nicht nur Wanderer, Jogger, Nordic Walker und Radfahrer die kilometerlangen Treidelwege für ihre Aktivitäten, auch bei vielen "Nicht-Sportlern" ist er beliebtes Ausflugsziel. 

Besonders bei schönem Sommerwetter wird es manchmal eng auf den schmalen Wegen. Aber auch im Winter oder an trüben, nebeligen Herbsttagen, wenn kaum Spaziergänger unterwegs sind, strahlt der Ludwigskanal auf viele einen besonderen Reiz aus. Ein kleines Meisterwerk war seine Realisierung, dass er schon kurz nach seiner Einweihung nicht mehr zeitgemäß war, sein Schicksal.
Der alten LDM-KanalZur Geschichte des Kanals: König Ludwig I. gab den Befehl für den 1832 erschienen „Entwurf für den Kanal zur Verbindung der Donau mit dem Maine” von Heinrich Freiherr von Pechmann. 1836 begann man mit dem Bau des Ludwigskanals. Zu Beginn wurde das Projekt einer Aktiengesellschaft übertragen, die von dem Bankhaus Rothschild in Frankfurt gebildet wurde. Als bekannt wurde, dass die für den Bau kalkulierten Mittel bei weitem nicht ausreichen würden um das Werk zu vollenden, erwarb der Staat die in Privatbesitz befindlichen Aktien und machte den Ludwig-Donau-Main-Kanal zu einem Staatsunternehmen. Bis zu 3000 Arbeiter waren zeitweise an diesem Bau beschäftigt. Sie wohnten dann in großen Gemeinschaftsbaracken.

Der alten LDM-KanalBereits im Jahre 1845 fuhren die ersten Treidelschiffe zwischen dem Brückkanal bei Feucht und dem Dörlbacher Einschnitt. 1846 wurde das Bauwerk dann offiziell eingeweiht und die ersten großen Frachter, die mit Seilen von Pferden gezogen wurden, konnten die 178 Kilometer lange Strecke befahren. Sie benötigten für die Fahrt von Bamberg nach Kehlheim ca. sechs Tage und mussten dabei 100 Schleusen überwinden. Doch schon wenige Jahre nach der Eröffnung wurde der Kanal für den Frachtverkehr unrentabel. Die Eisenbahn fuhr ihm den Rang ab und der erwartete Güterverkehr von der Nordsee zum Schwarzen Meer und umgekehrt fand nicht auf dem Kanal, sondern auf der Schiene statt.

Heute ist der alte Kanal erst ab der Nürnberger Gartenstadt zu sehen. Zwischen Bamberg und Nürnberg wurde er in den 60er Jahren zugeschüttet und eine Schnellstraße auf seiner Trasse gebaut. Der noch vorhandene Teil wird jedoch liebevoll gehegt und gepflegt. Er wurde von Anglern entdeckt, die an seinen Ufern ihrem Sport nachgehen.
(Quellennachweis: Burgthann - Geschichte, Geschichten und Notizen aus den Dörfern der Großgemeinde von Hans Wedel)

Es wird wieder getreidelt
Im Rahmen des Kanaljubiläums hat die Gemeinde Burgthann das „Treideln” wiederbelebt und an ein paar Tagen im Jahr zieht ein Ross das alte Treidelschiff „Elfriede” wieder von Schwarzenbach bis zum Dörlbacher Einschnitt und zurück. Auf dieser Fahrt bekommt man einen Einblick, wie ruhig und beschaulich die Schifffahrt auf dem Ludwig-Donau-Main-Kanal früher war.